Sensorische Integration

Sensorische Integration (SI) bezeichnet den Vorgang der Wahrnehmungsverarbeitung. Der Begriff drückt aus, dass ein Kind die mit seinem Nervensystem aufgenommenen Informationen aus den Sinnessystemen so für sich nutzen kann, dass es situationsgerecht handeln kann.

Mit Störung der Sensorischen Integration bezeichnet man die unzureichende Fähigkeit eines Kindes, seine Sinnesinformationen (Bewegungs- oder Berührungswahrnehmung, Hören, Sehen etc.) für situationsangemessene Handlungen und Verhalten zu nutzen. Äußerlich völlig gesund, fallen dem Kind Lernen und Handeln schwer. Fehler werden nicht bemerkt und wichtige das Nervensystem strukturierende Erfolge bleiben aus. Kinder verlieren durch häufige Misserfolge ihren Mut und ihre Entdeckungslust, wirken zurückgezogen oder distanzlos. Sie zeigen eingeschränkte Fähigkeiten sich alleine zu beschäftigen, sind unselbständig, reagieren mit hoher, unkontrollierter Aktivität oder verschließen sich auf unbewusster Ebene der Möglichkeit, Sinneseindrücke zuzulassen.

Schule und Alltag stellen für diese Kinder eine große Herausforderung dar, da alle Leistungen nur mit höherer Anstrengung erbracht werden können und sich dadurch die Aufmerksamkeit und Leistungsfähigkeit schnell erschöpft.

In der Ergotherapie wird im Rahmen einer ergotherapeutischen Befunderhebung je nach der von Eltern und Kind umschriebenen Alltagsproblematik das Bewegungs- und Spielverhalten, die Handlungs- und Alltagskompetenz sowie Aufmerksamkeit und Ausdauer des Kindes analysiert.

Anhand von Verhaltensbeobachtungen, Koordinationstests und Aufgabenstellungen, die Strategie, Aufmerksamkeit und Ausdauer verlangen, werden die SI-Fähigkeiten bzw. mögliche Einschränkungen untersucht.

Ziele der Behandlung

Die Ziele der SI-Behandlung orientieren sich an den Alltagseinschränkungen, bauen aufeinander auf und werden mit den Eltern abgesprochen. In der Therapie werden die inneren Antriebskräfte des Kindes erkannt und dazu genutzt, um die Entdeckungsfreude im Kind zu wecken, die ihm gestellten Aufgaben mit wachsender Spielkompetenz zu lösen. Das sieht häufig wie Spielen aus, da Bewegung und Spiel die alltäglichen Betätigungen und damit das "Lernfeld" des Kindes sind.

Durch das adäquat ausgewählte Betätigungsangebot wird in der Therapie die Fähigkeit des Kindes gefördert, "kleine Knoten" lustvoll zu lösen und damit die einströmende Sinnesinformation in seinem Nervensystem zu nutzen, zu ordnen, d.h. zu integrieren.

Quelle: Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V.

Unsere Öffnungszeiten

Montag bis Donnerstag
08:45 bis 17:00 Uhr
(und nach Absprache)

Freitag
nach Absprache